zweisprachige Schulen

zweisprachige Schulen,

 

schulische Einrichtungen mit zwei in der Regel gleichrangigen Unterrichtssprachen. Gründe für die Errichtung sind besondere ethnische und sprachliche Gegebenheiten (z. B. nationale Minderheiten, Grenzgebiete, das Bestehen starker regionaler Dialekte oder Teilsprachen, v. a. in Entwicklungsländern), starke Zuwanderungs- oder Einwanderungsquoten (Arbeitsmigration; multikulturelle Erziehung) oder das bildungstheoretische Konzept der Völkerverständigung (z. B. Europaschulen). - In Österreich werden im Rahmen des Minderheitenschulwesens zweisprachige Schulen geführt, in denen neben der deutschen Staatssprache auch in der Sprache der jeweiligen Minderheit unterrichtet wird, in Kärnten in slowenischer, im Burgenland in kroatischer beziehungsweise ungarischer Sprache. - In der Schweiz gibt es einige private zweisprachige Schulen, im öffentlichen Schulwesen sind in nur wenigen Städten nebeneinander öffentliche deutsch- und französischsprachige Schulen mit vergleichbarem Lehrplan eingerichtet. - Zweisprachigkeit wird auch in Deutschland in Schulversuchen in deutsch-französischen Grenzgebieten mit Kindern, die häufig schon zweisprachig aufwachsen, erprobt.